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Ist ein Narzisst zu einer echten Liebe fähig, die über die eigene Selbstverliebtheit hinausgeht?
Diese Frage bekam ich in den letzten Jahren immer wieder von Klienten und Lesern gestellt. Und diese Frage stellte ich mir auch selbst, weil sie mich ganz persönlich betrifft.
Darauf möchte ich dir in diesem Artikel eine ehrliche und womöglich sogar überraschende Antwort geben.
Als ich mich vor rund 6 Jahren das erste Mal näher mit der ganzen Narzissmus-Thematik beschäftigte, und mich da draußen so umsah, dann las ich von Narzissmus-Experten Aussagen und Titel wie diese:
„Schlage ihn mit seinen eigenen Waffen.“
„Ein Narzisst gilt generell als beziehungsunfähig.“
„Narzissten können nur sich selbst lieben.“
„Darum scheitert jede Beziehung mit einem Narzissten“
Du erkennst: Es gab und gibt mitunter immer noch nur Extreme bei diesem Thema.
Fast wie ein Krieg.
Und ja, es ist nicht zu leugnen, und habe ich auch nie getan in meiner Arbeit, dass Menschen, oftmals Männer, die vollkommen mit ihrem narzisstischen Anteil identifiziert sind, sehr viel Schaden und Verletzungen in ihren Beziehungen anrichten.
Ganz besonders, wenn du ein sehr empathischer, feinfühliger, zur Selbstaufgabe neigender Mensch bist.
Also genau jene Klienten, fast nur Frauen, die zu mir ins Coaching kommen. Warum gerade solch feine Menschen immer wieder an missbräuchliche und ausbeuterische Partner geraten, das ist natürlich kein Zufall.
Die Hintergründe dazu werde ich in diesem Artikel beleuchten.
Narzissmus wird oft zu einseitig dargestellt
Was ich sagen möchte, und auch einer der Hauptgründe für die Änderung meines Schwerpunktes auf das Thema Hochsensibilität und Narzissmus war: die Sicht auf das Thema Narzissmus war und ist mir zu einseitig, zu undifferenziert, zu pauschal und auch zu verurteilend.
Ohne in irgendeiner Weise die zerstörerischen, manipulativen und missbräuchlichen Verhaltensweisen von ausgeprägten (pathologischen) Narzissten in Schutz zu nehmen (ich erwähne das an dieser Stelle, da mir das schon vorgeworfen wurde).
Leugnung des eigenen Anteils
Diejenigen, die so auf das Phänomen schauen, um sich herum nur Narzissten sehen, für die ist es halt viel bequemer, sich dadurch nicht mit eigenen (co-)narzisstischen Anteilen oder schlicht sich selbst auseinandersetzen zu müssen (der klassische Abwehrmechanismus der Projektion).
Co-Narzissmus liegt unter anderem darin begründet aufgrund von emotionalen und seelischen Verletzungen aus der Kindheit, unfähig zu sein, sich selbst zu genügen und aus sich selbst heraus einen eigenen Wert, ja einen Lebenssinn zu finden.
Mangelnde Selbstliebe, mangelnde Selbstakzeptanz, kurz: die erlernte Hilflosigkeit und Unfähigkeit, sich selbst (aus)halten zu können mit inneren Zuständen und Gefühlen.
Fehlt diese Akzeptanz oder Instanz in dir, musst du dir ständig Liebe, Bestätigung, Bewunderung von außen zuführen, um nicht zu leiden. Oder der inneren Leere, der nagenden Einsamkeit, der verschlingenden Scham (Ich bin nicht gut genug!) zu entkommen, wenn auch nur für kurze Zeit.
Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb Betroffene häufig so lange mit einem Narzissten in einer toxischen Beziehung ausharren.
Egal wie destruktiv, schädlich, leidend die Beziehung von außen, von anderen wahrgenommenen wird.
Für die Betroffenen, meist Frauen, ist es ein vertrautes und gewohntes Muster, und zwar aufgrund von traumatischen Bindungsverletzungen in der Kindheit. Unser Gehirn greift gerne auf vertraute Bahnen zurück.
Beide Seite gehen eine traumatische Bindung ein, eine alte Re-Inszenierung aus dem Kontakt mit den ursprünglichen Bezugspersonen. Das macht es so schwer, heute zu erkennen und noch schwerer sich daraus zu lösen.
Weil sich dieses Muster während der Wachstums- und Prägephase als (Klein)Kind tief ins Nervensystem eingegraben hat. Und so seit Jahren bis Jahrzehnten wohl vertraut ist. Diese Dynamik nennt man auch Trauma-Bonding.
Aus dieser Ur-Wunde speist sich auch die heutige Hoffnung bei Partner von Narzissten, wenigstens hin und wieder etwas Zärtlichkeit und Wertschätzung zu bekommen, so wie es der narzisstische Gegenpart zulässt und kontrolliert.
Also ganz ähnlich, wie man es damals als hilfloses Kind von den mächtigen Bezugspersonen (Eltern) erfahren hat.
Ich kann dir nach über zwei Dutzend Coachingklienten versichern:
Es hat immer etwas mit deinen (Kindheits)Prägungen und Glaubenssätzen zu tun, wenn du in Partnerschaften und anderen sozialen Beziehungen immer wieder an Narzissten gerätst.
Nur wenn du dieser (Selbst)Erkenntnis oder Wahrheit zulässt, beginnt der erste Schritt der Heilung: Indem du bei dir ansetzt, statt weiter aus der unterlegenen Opferposition auf den boshaften Narzissten zu zeigen.
Oder noch auswegloser:
Immer noch daran glaubst, dass er sich von sich aus ändert, und dir endlich die ersehnte Zuwendung, Liebe, Wertschätzung gibt.
Auch hier meldet sich erneut das kleine, verlassene Kind in dir, das seit der Kindheit darauf hofft, noch etwas zu erhalten, was ihm tragischerweise von seinen Eltern verwehrt wurde, weil sie selbst dazu nicht im Stande waren.
Nur das Anerkennen der eigenen Selbstwertwunde führt zur Veränderung
So war es vor einigen Jahren erstmal ein Schlag ins Kontor, ein bittere Pille der Erkenntnis, die ich zunächst abwehrte, als ich vor Jahren nicht nur selbst besser verstand, dass narzisstische Verhaltensweisen mir in bestimmten Situationen nicht unbekannt waren – sondern dies mir auch von außen des Öfteren gespiegelt wurde.
Da ich jedoch seit jeher ein Mensch bin, der sehr offen, ehrlich und reflektiert mit sich selbst umgeht, war mir das wichtig. Weil nur das, aus meiner Sicht, zu echter Veränderung und entwachsen aus alten (Überlebens)Strategien führt.
Zunächst fühlte ich Scham, Abwehr, Entsetzen: Was, ich bin doch so feinfühlig und verständnisvoll. Ich bin doch kein selbstverliebter und abwertender Gockel wie Donald Trump, Klaus Kinski oder Dieter Bohlen!
Und vielleicht geht es dir gerade ganz ähnlich?
Erst nach und nach verstand ich, dass es Ausprägungen von Narzissmus gibt, dass nicht jede Ausprägung pathologisch ist, dass Narzissmus ein Persönlichkeitsmerkmal ist. Nicht nur das. Dass wir sogar einen gewissen Grad zur Regulation unseres Selbstwertgefühls benötigen. Doch vor allem erkannte ich, durch welche äußere Auslöser ich mich so verhielt.
Verkürzt dargestellt kann man sagen, dass es bei jeglicher Form und Ausprägung von Narzissmus um Kontrolle und Manipulation geht.
Zum einem sich selbst gegenüber.
Vor allem aber bei anderen.
Und zwar umso stärker, je näher einem diese Person ist.
Narzissmus als Folge eines frühen Traumas
Hier wird es nun interessant, weil sich an dieser Stelle Narzissmus als Persönlichkeitsstörung und die Folgen eines erlebten Entwicklungstraumas treffen.
Mir selbst ist dieser Zusammenhang erst selbst vor Kurzem so richtig klargeworden.
Durch eine einseitige Verliebtheit mit einer Frau, die sie zwar anfangs scheinbar erwiderte, mich dann aber nach einem persönlichen Treffen in die "Friendzone" abschob, geriet ich in alt bekannte Co-Abhängigkeitsmuster.
Gespeist aus der Verlassenheitswunde meines inneren Kindes.
Als ich den dahinterliegenden Schmerz, der durch die narzisstische Maske ja stets verborgen werden soll, das erste Mal unter Begleitung einer erfahrenen Traumatherapeutin komplett durchfühlte, so richtig zuließ, konnte ihn damit zu mir zurücknehmen. Statt ihn weiter mit allen Mitteln zu verbergen oder von anderen abgenommen zu bekommen.
Nicht zuletzt aus dieser Erfahrung sehe ich heute Narzissmus als Traumaspätfolge
Als einen Schutzmechanismus.
Als Teil einer angeeigneten Überlebensstrategie (Überlebensstrukturen in der NARM Therapie von Laurence Heller).
Ein Mensch, der sich als Erwachsener solch ein idealisiertes, „falsches“ Selbst zugelegt hat, der möchte oder muss etwas sehr Elementares damit verbergen.
Etwas, was ihm in seiner Kindheit abgesprochen oder sogar bestraft wurde: sich verletzlich, schwach, bedürftig, hilfesuchend, liebend, verzweifelt gegenüber einer Bezugsperson zu zeigen (meist der Mutter).
Immer, wenn das Kind sich so gegenüber seiner Bezugsperson zeigte, wurde es ignoriert, bestraft, verleugnet oder mit am schlimmsten: beschämt.
So war es auch bei mir.
Umso mehr ich mein verlassenes Kind nach außen verlagerte, mit der irren Hoffnung, doch noch etwas zu erhalten, was mir verwehrt blieb, umso mehr verleugnete ich mich und fing an subtil zu manipulieren.
Weil ich Angst hatte, wie damals als Kind, abgelehnt oder beschämt zu werden, falls ich mein Bedürfnis einer heute erwachsenen Person direkt mitteile.
Hier kommt auch eine überzogene Erwartungshaltung und damit einhergehend die rasende, „berüchtigte“ Wut eines narzisstisch verletzten Menschen (oder innerem Kind) ins Spiel. Nämlich dann, wenn mein Gegenüber mir mein Bedürfnis quasi nicht blind von den Augen abliest und am besten sofort erfüllt.
Die alte, rasende, tobend und auch berechtigte Wut des verlassenen Kindes, die es damals seiner Mutter nicht zeigen konnte, sonst wäre die Bindung und der Liebesverlust noch mehr gefährdet gewesen.
Also wurde die Wut abgespalten.
Und zeigt sich heute unverhältnismäßig erneut und erneut an der verkehrten Stelle und bei der falschen Person.
Zum Beispiel durch Manipulation.
Die nichts anderes als eine versteckte, subtilere Form von (unterdrückter)Wut ist.
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Die (Er)Lösung: So kann ein Narzisst lieben lernen
Umso mehr ich als heutiger, liebevoller, innerer Erwachsener für dieses verlassene Kind da bin, bildlich gesprochen wie eine Mutter, umso weniger muss ich von einer externen Person etwas Unerfüllbares erwarten und entsprechend weniger kontrollieren und manipulieren (was ja immer aus der Angst heraus passiert, den alten Verlustschmerz erneut fühlen zu müssen).
Nach diesem Ausflug über die Hintergründe der narzisstischen Struktur, zurück zur Ausgangsfrage:
Kann ein Mensch mit narzisstischen Anteilen lieben?!
(Ich vermeide an dieser Stelle die Pauschalisierung: ein Narzisst)
Meine Antwort: Ja.
Wenn er sich dem scheinbar Unaushaltbaren (Mike Hellwig) in sich selbst stellt.
Der tiefen Verlassenheit und Bedürftigkeit seines inneren Kindes:
Ich brauche dich, um zu (über)leben!
Und sich anschließend damit selbstliebend (aus)halten kann!
Durch die aufsteigenden Gefühle, Körperempfindungen, Wellen - dem einst Unaushaltbaren - hindurchwandert! (selbstliebend nicht zu verwechseln mit der Selbstverliebtheit: die entspringt aus dem Ego, der (Schutz)Schale)
Das geht tief!
Das geht an die Wurzel!
Und wird meist nicht ohne professionelle Begleitung funktionieren.
Weil es an der Ursache der Ausbildung einer falschen und einst überlebensnotwendigen Identifizierung mit einem aufgeblähten und manipulativen Selbst ansetzt.
Der Geburtsstunde der narzisstischen Überlebensstruktur.
Wenn du aus diesem Betrauern und Fühlen heraus erkennst und akzeptierst, dass dieses „Ich brauche Dich“ in dir selbst auftauchen muss: in deinem inneren Erwachsenen!
In einer Art Elternfigur, die zu Beginn erstmal der Therapeut/Begleiter ( Re-Parenting) übernimmt und mit zunehmender Etablierung immer stabiler in dir werden soll.
So etwas, wie eine innere Instanz von Vater und Mutter, die du verzweifelst und aussichtslos seit dem Schlagen der Traumawunde in der Kindheit im Außen - in einer anderen Person! - gesucht hast.
Diese gesunden Anteile müssen fortan gestärkt werden.
Zu Beginn sicherlich mit therapeutischer Begleitung.
So ähnlich wie beim Erlernen von Fahrrad fahren.
Irgendwann braucht man die stützende Hand am Rücken nicht mehr.
Liebe als Haltung
Dann geschieht etwas.
Aus der zunehmenden Etablierung dieses inneren Erwachsenen, der für seinen bedürftigen Anteil, der ständig etwas braucht und haben will, da ist, eben wie echte Eltern, kann sich nach und nach die Haltung der Liebe immer deutlicher zeigen.
Einer Liebe jenseits des ständigen Kreisens um unerfüllte (kindliche) Bedürfnisse und der aufsteigenden, rasenden Wut, wenn diese niemand im Außen erfüllen kann (oder will).
Weil sich damit etwas zunehmend entspannt:
dieses hungrige Kind in dir, das ständig etwas braucht!
Da ist ja jemand, der da ist, der mich in meiner Not sieht, tröstet und hält.
Nun die schlechte Nachricht.
Leider, auch hier, gibt es kein:
Einmal zugelassen, einmal durchwandert, von nun an für immer gelöst und entspannt (ich habe das auch jahrelang gehofft).
Dieses bedürftige Kind in dir, das so viel erlitten und überstanden hat, wird immer da sein.
Bis zum letzten Atemzug.
Und es wird immer jemanden brauchen, der es sieht und akzeptiert.
Nämlich dich aus deinem inneren Erwachsenenanteil heraus.
Das Neue ist, dass du dich von nun an Tag für Tag, Begegnung für Begegnung, Trigger für Trigger dazu entscheiden musst, dass DU derjenige bist, der für dieses Kind da ist, und nicht dein Gegenüber dafür verantwortlich machst!
Das wird dir mal besser, mal weniger gut gelingen.
Es wird Rückfälle geben.
Es wird für dich und aktuelle oder künftige Beziehungspartner stets eine Herausforderung bleiben.
Ich glaube jedoch, dass, wenn du einmal ganz in die Tiefe deiner Leere und Verlassenheit abgestiegen bist, und unter Begleitung/Bezeugung einer anwesenden Person ganz bewusst gefühlt und wahrgenommen hast, dass du heute daran nicht mehr stirbst, dass diese Rückfälle nicht mehr so heftig ausfallen wie zuvor.
Du schneller erkennen und fühlen wirst, was gerade passiert und was zu tun ist:
nämlich dir Ruhe und Raum zu geben, dass diese innere Not da sein darf.
Die Entscheidung: Der liebende Narzisst
Wenn du aus dieser inneren, neu etablierten Haltung heraus, quasi mit deinem inneren Kind an der Hand, nun etwas brauchst von jemandem, sei es eine Umarmung oder was auch immer, und du dich aus deiner neu gewonnenen Stabilität heraus traust, es auszusprechen, dann schaue mal, was passiert.
Es könnte nämlich durchaus sein, dass dir dein Gegenüber deinen Wunsch oder dein Bedürfnis erfüllt: freiwillig!
Weil er spürt, dass du dieses Bedürfnis ohne subtile Manipulation aussprichst.
Ohne diese existenzielle Ladung dahinter.
Er dir dieses Bedürfnis gerne erfüllt.
Weil er die (innere) Kapazität dazu hat.
Weil er dich in deiner Aufrichtigkeit, Echtheit und Verletzlichkeit spürt, sieht, schätzt und letztlich sogar liebt.
Und du es umgekehrt genauso machen würdest.
Und selbst wenn nicht, weißt du heute, dass du es „überleben“ wirst.
Der erste Schritt für echte Nähe und Intimität.
Mit dir selbst und einem anderen Menschen.
Vielleicht das erste Mal in deinem Leben.
Herzlich Willkommen.
Eine reife, erwachsene, verantwortliche Liebe.
Liebe als Entscheidung.
Tag für Tag aufs Neue.
Falls du am Endes Artikels nun sagst, das hat mich angesprochen und auch ich möchte diese Haltung einer reifen und verantwortlichen Liebe etablieren, um aus der narzisstischen Manipulation und Kontrolle heraus zukommen, dann kann ich dich auf diesen Weg als traumasensibler Coach ein Stück weit begleiten.
Buche dazu einfach ein kostenloses Vorgespräch für ein Coaching mit mir.
In diesem finden wir beide heraus, ob ich dich für eine gewisse Zeit bei deinem Transformationsprozess begleiten kann.
Foto cathal-mac-an-bheatha / unsplash.com
Foto von Susan Wilkinson auf Unsplash
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Ich fand den Artikel sehr gut, auch wenn es für mich als Partnerin eines Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung nichts neues war. Du hast es sehr gut formuliert und in Worte gefasst.
Was mir gar nicht gefällt ist, dass du anbietest, Menschen zu coachen, die möglicherweise schwerst traumatisiert sind (wie du selbst ja sehr richtig erkannt hast). Ich sehe nicht, welche Kompetenzen du hast, außer deiner eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse, mit Menschen in die Hölle hinabzusteigen. Kannst du bei deinem online Coaching dann die Menschen adäquat auffangen, die du dann retraumatisierst? Sehr sehr gefährlich meiner Meinung nach. Sei da bitte achtsamer und überschätze dich nicht. Das ist keine Aufgabe für einen Laien, der “coachen” kann, sondern für einen Psychologen, und das in den meisten Fällen sicherlich auch eher im Kliniksetting als ambulant.
Danke für deinen Kommentar. Deine Sorge kann ich verstehen. Weil es durchaus einige Coaches gibt, die da nicht so genau hinschauen oder ihrer Verantwortung bewusst sind! Bei mir unbegründet. Du kannst davon ausgehen, dass ich keine schwer Traumatisierten in meinen Coachings aufnehme und auch mittlerweile soviel Wissen und Kompetenz habe, zu erkennen, wann das der Fall ist und ein Traumatherapeut der bessere Begleiter ist. Mehr als einmal habe ich Leute im Vorgespräch auf solch einen Fachmann schon verwiesen. Siehe dazu bitte auch meine Seite für das Vorgespräch, wo ich sehr explizit die Unterschiede zwischen Coaching und Therapie erläutere.
Zudem bedeutet “traumasensibler Coach”, dass ich ein Hintergrundwissen über die Folgen eines Bindungstraumas auf das Nervensystem/Körper habe, darauf achte in meiner Arbeit, an welchen Symptomen sich das heute zeigt, und nicht, dass ich ein ausgeb. Traumatherapeut bin.
Dankeschön für deine Antwort. Wenn man differenziert damit umgeht, ist es durchaus in Ordnung in einem gewissen Rahmen Hilfe anzubieten. Ansonsten finde ich deine Aufklärungsarbeit sehr gut und wichtig. Gerade dieser Hintergrund, dass es anfangs dem Überleben diente, ist für Angehörige und Erkrankte ein wichtiger Schritt bei der Wertung der Erkrankung. Danke für deine Arbeit!
Hallo Oliver,
vor einigen Jahren bin ich mehrfach auf deiner Website gewesen. Und jetzt zufällig mal wieder.
Du hast dich sehr verändert. Mir gefällt deine Entwicklung – weg vom (ich schreib das sehr direkt, meine es aber gar nicht böse: ich weiß nur nicht, wie ich das genauso präzise und dennoch freundlicher ausdrücken kann) manchmal doch etwas selbstmitleidigen Sensibelchen hin zu einem reifen Menschen, der sich selbst in der Zwischenzeit viel besser kennengelernt hat.
Finde ich toll und beeindruckt mich sehr! 🙂
Bis zum letzten Atemzug haben wir alle die Chance, uns selbst noch besser zu erfahren und noch authentischer, noch erwachsener zu werden.
Ich arbeite auch hart an mir. Und ich glaube nicht, dass es jemals aufhören wird. Immer gibt es noch etwas Neues zu lernen; neue Erkenntnisse, neue Erfahrungen, neue Blickwinkel. Irgendwie ist das sogar schön … ich bin neugierig, wie wir beide in ein paar weiteren Jahren sein werden. 😉
Liebe Grüße
Katrin