Wie Du Schreiben dazu nutzen kannst, um mehr Freude und Klarheit in Dein Leben zu bekommen

Dies ist ein Gastbeitrag von Paul Henkel von schreibenwirkt.

Du brauchst keinen Coach. Du brauchst kein weiteres Retreat, damit du dein Leben endlich glücklicher und bewusster erlebst. Alles was du brauchst, sind Stift und Papier. Klingt verrückt? Journaling ist vieles, aber kein Hokuspokus. Es wirkt. Mir hat es buchstäblich das Leben gerettet.

Dein Terminkalender ist voll, aber dein Leben ist nicht erfüllt? Du verfängst dich immer wieder in ähnlichen emotionalen Mustern? Vielleicht spürst du auch eine innere Leere oder hast das Gefühl, dass du gar nicht mehr richtig zu deinem inneren Kompass durchdringst?

Vor einigen Jahren ging es mir so. Angst und Panikattacken machten mich mit aller Vehemenz darauf aufmerksam, doch mal näher hinzusehen, was da nicht in Ordnung war mit mir und meinen Leben. Von außen schien es wunderbar. Ein gerader schöner Lebenslauf. Aber von innen fühlte es sich seit Längerem leer und falsch an. Meine Gefühle schienen nach und nach von einer dumpfen Hoffnungslosigkeit absorbiert zu werden. In dieser Situation entdeckte ich …

Journaling: das etwas andere Schreiben

Das Schreiben, bei dem es nicht auf schöne Worte oder Rechtschreibung ankommt, nicht darauf, jemand anderen zu überzeugen, sondern das Schreiben, das dir hilft, Türen aufzustoßen im Inneren wie im Außen.

Ich verbrachte regelmäßig Zeit vor meinem Notizbuch und schrieb, mal strukturiert, mal intuitiv, mal kurz, mal lang. Im Laufe von Wochen und Monaten bekam meine innere Leere Farben und Formen. Ich entdeckte Gedanken hinter den Gefühlen.

Nachhaltige Veränderung beginnt auf Papier

Indem ich meine Emotionen auf das Papier vor mir brachte, wurden sie greifbarer.
Ich konnte sie mit Abstand betrachten und näher hinsehen. Ich konnte Worte für eigene Wahrheiten finden, die noch nicht voll ins Bewusstsein aufgestiegen waren.

Das Schreiben hat keine Wunder bewirkt, aber Wege geebnet und Wegweiser aufgestellt, die vorher zugewuchert waren. Natürlich braucht es den Mut, die Erkenntnisse vom Papier ins Leben zu bringen. Erst dann passiert echte Magie. Schritt für Schritt habe ich Entscheidungen getroffen und mein Leben umgestaltet.

Jetzt sieht mein Lebenslauf von außen ziemlich krumm und gebogen aus, aber er fühlt sich von innen sehr gerade und richtig an.

Heute erinnert wenig an mein Leben von damals. Eine der wenigen Konstanten: Stift und Papier. Schreiben ist mein Alltagscoach, der mir hilft, meinem inneren Kompass zu folgen.

Tatsächlich braucht es keine große persönliche Krise, damit du vom Schreiben profitierst. Schließlich warten wir im besten Fall auch nicht damit, uns um unseren Körper zu kümmern und Sport zu machen, bis wir Diabetes haben oder hohen Blutdruck haben.

Schreiben ist Joggen für deine emotionale Balance.

Führe zum Beispiel täglich ein Dankbarkeitsjournal, Erfolgs- oder Selbstwertjournal. Bereits 5 Minuten täglich genügen. Du wirst sehen, welchen Unterschied sie im Laufe der Zeit machen.

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Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit des Journalings.

Vor allem in den USA hat das Schreiben in Form von Journaling, Journal Therapy und expressivem Schreiben eine lange Tradition und immer mehr Studien bestätigen die Wirksamkeit des Schreibens für körperliches und mentales Wohlbefinden.

Die verschiedenen Methoden des Journalings

  • verringern Stress
  • verbessern den Schlaf
  • stärken das Immunsystem
  • fördern das subjektive Glücksempfinden
  • stärken Kreativität und Problemlösungskompetenz

und noch einiges mehr.

Wie funktioniert Journaling ganz konkret?

Es gibt keine wirklich richtige oder falsche Art, das Schreiben für dein persönliches Wachstum zu nutzen. Du darfst experimentieren. Um mehr innere Klarheit zu gewinnen und dich selbst besser zu verstehen, ist das intuitive Schreiben gut geeignet. Da der Stift eine Millisekunde schneller ist als unser Großhirn, gelingt es uns auf diese Weise Unterbewusstes zu Tage zu fördern. Julia Cameron* hat mit den Morgenseiten erklärt, wie intuitives Schreiben aussehen kann. Du musst allerdings nicht zwingend morgens und nicht zwingend täglich schreiben, damit du Veränderung erlebst.

Ein paar Tipps, damit dein Einstieg ins Journaling gelingt:

Schreibe regelmäßig zur gleichen Zeit: Schreiben wirkt nicht von jetzt auf gleich, sondern im Laufe der Zeit. Das heißt, Schreiben sollte eine Gewohnheit für dich werden, in welcher Frequenz auch immer. Reserviere daher eine bestimmte Zeit in der Woche oder am Tag für das Journaling und gib dem Schreiben einige Wochen Zeit, ehe du entscheidest, ob es etwas für dich ist oder nicht.

Suche dir einen Wohlfühlort zum Schreiben: Egal, ob in deiner Wohnung oder in einem Café, du solltest dich wohlfühlen, wenn du in dein Notizbuch schreibst. Außerdem hilft es, wenn du dir einen speziellen Ort ausschließlich für dein Schreiben reservierst, so wird in deinem Gehirn der Ort mit dem Schreiben verknüpft und du kommst leichter in Schreibfluss.

Das richtige Equipment: Such dir dein Schreibmaterial* so aus, dass es dir Lust macht, es zu benutzen. Klingt banal, macht aber einen Unterschied. Wenn du kein Freund von Stift und Papier bist, sondern lieber tippst, dann tipp deine Gedanken in deinen Rechner, auch ok. Du liebst schöne Füller*? Gönn dir einen, den du nur für dein persönliches Journaling nutzt.

Starte mit einer kurzen Achtsamkeitsübung: Vielen Schreibern hilft es, ein paar Minuten ihren Atem zu beobachten oder eine kurze Meditation vorzuschalten, ehe sie mit dem Schreiben beginnen. So lassen sie den Alltag bewusst hinter sich. Andere schreiben morgens nach dem Aufwachen, noch ehe sie ganz wach sind, sodass sie noch näher mit ihrem Unbewussten verbunden sind. Auch hier: Experimentiere und finde heraus, was für dich funktioniert.

Zerdenke dein Schreiben nicht: Wenn du mit dem Schreiben beginnst, nimm dir kein spezielles Thema vor, sondern fang einfach an und lass dich überraschen, welches Thema dir gerade zufliegt. Denke, während du schreibst und versuche nicht fertige Gedanken aufs Papier zu bringen. Nach 3 DIN A4 Seiten empfiehlt Julia Cameron das Schreiben zu beenden. Ich sage: Wenn es mal mehr sein will, dann lass es mehr sein. Hör auf dein Gefühl.

Die Tücken des Schreibens und die größte Belohnung

Du kannst mit dem intuitiven Schreiben nichts anfangen? Dann ist nichts falsch mit dir. Vielleicht ist eine strukturiertere Form des Journaling für dich und deine Lebenssituation gerade einfach besser geeignet. Vielleicht sind für dich Journaling-Fragen hilfreich, die dich durch verschiedene Lebensthemen leiten. Oder du experimentierst mit Erfolgsjournalen oder einem Traumtagebuch. Erklär das Journaling nicht direkt für gescheitert, nur weil eine Form für dich nicht funktioniert. Du schwörst dem Sport ja auch nicht gleich komplett ab, nur weil dir Joggen keinen Spaß macht.

Dir geht es nach dem Schreiben eher schlechter als besser? Eine Gefahr beim intuitiven Schreiben liegt darin, sich in negativen Gedankenspiralen zu verlieren. Wenn du wiederholt feststellst, dass du keinen bestärkenden und hilfreichen Effekt aus dem intuitiven Schreiben ziehst, teste strukturiertere Journalingmethoden, die deinen Selbstwert, deine Lebensfreude und deine Lösungskompetenz stärken.

Schreiben ist so vielfältig wie Sport. Es gibt viele Disziplinen und es lohnt sich ein wenig auszuprobieren. Denn wenn du einmal dein Schreiben gefunden hast, wird es dein Leben verändern.

Das Leben ist ein Geben und Nehmen

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Autoreninfo

Paul Henkel ist hauptberuflicher Wortwerker und ausgebildeter Coach. In einer persönlichen Krise hat er das Schreiben als Weg für persönliches Wachstum für sich entdeckt. Auf Schreiben wirkt teilt er sein Wissen zu Journaling und positiver Psychologie. Er teilt Erfahrungen, gibt Denkanstöße und vermittelt Techniken, mit denen sich jeder in ein besseres Leben schreiben kann.

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Veröffentlicht von

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich schreibe jeden Tag Tagebuch,es hilft mir sehr!Ich werde jetzt auch eine Buch schreiben,über meine schlimme Kindheit!!Ich hoffe eine Verlag zu finden,der mich annimmt.Ich gebe die Hoffnung nicht auf.Danke Dir lieber Oliver

  2. Hallo Paul,

    ja so geht es mir auch. Wenn ich schreibe, dann löst sich eine Blockade bei mir und ich vergesse alle Sorgen. Natürlich brauche ich Ruhe und Gelassenheit, um anzufangen und am besten keine störenden Einflüsse.

    Wenn das alles eintrifft, dann liebe ich es zu schreiben und einfach nur das zu genießen. Eine feste Zeit wäre bei mir kaum möglich, da ich jeden Tag immer was zu tun habe und somit es kaum möglich ist zu sagen “Ich mache jeden Montag abend etwas” Aber ich versuche mir die Zeit freizuschaufeln, so gut es nur geht 😉

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