Was mir in Momenten der Einsamkeit hilft – wie gerade jetzt!

Kennst du das Gefühl einer alles verzehrenden Einsamkeit?

Ich will mir nicht länger etwas vormachen. Und dir auch nicht!

Wie oft habe ich schon in meinen Beiträgen geschrieben, für wie wichtig ich es halte, als hochsensibler Mensch authentisch und ehrlich sich selbst gegenüber zu sein. Insbesondere gegenüber seinen Gefühlen, die meist sehr tief und vielfältig sind.

Was man freimütig anderen empfiehlt, sollte man doch als erstes selber beherzigen, nicht wahr!

Also springe ich gerade über meinen Schatten und schreibe dir diesen Beitrag.
Du bekommst einen weiteren Einblick in meine Seele.

Ich fühle mich gerade sehr einsam!

Gerade ist noch nicht mal richtig ausgedrückt. Schon seit einigen Tagen, wie du schon in meinem letzten Beitrag lesen konntest.

Das Schlimme daran: Ich weiß noch nicht mal genau, warum?

Ich kann nur Vermutungen anstellen:

Mag es an dem derzeit trüben Wetter liegen (nach Wochen des Sonnenscheins), einem Behördentermin vor einigen Tagen, bei dem mein Vorhaben, einen Existenzgründerzuschuss zu beantragen, geplatzt ist, dass ich meine Freundin seit einigen Tagen nicht gesehen habe, die Auseinandersetzung mit meiner Ex-Chefin oder der derzeit fehlende soziale Kontakt mit Gleichgesinnnten – was und wie auch immer – ich kann es nicht genau benennen.

Und höchst wahrscheinlich ist das auch gar nicht so wichtig.
Ich kann nur versuchen, es anzunehmen, und mit anderen zu teilen – so wie mit dir gerade.

Angeregt durch den sehr schönen Beitrag von Patrick von Healthy Habits zum Thema Einsamkeit, möchte ich dir zeigen, was mir in Momenten der Einsamkeit (wie gerade jetzt) ein wenig Linderung verschafft.

Was mir in Momenten der Einsamkeit hilft

  • Schreiben
    Wieder einmal. Schon während des Tippens meines letzten Beitrags konnte ich das feststellen. So auch jetzt. Wenn du akut niemanden hast, mit dem du darüber sprechen kannst, kann ich dir nur das Niederschreiben deiner Gedanken empfehlen. Du führst quasi ein Gespräch mit dir selbst – mit deinen Stimmen, Kritikern und Glaubenssätzen. Und das hilft mir immer wieder. Es schafft Klarheit. Ist das wirklich so? Welche Stimme spricht da gerade zu mir? Ist es meine oder die von jemand anderem, die ich übernommen habe (vielleicht schon vor Jahrzehnten)? Also schreibe das alles auf, wenn du dich einsam, verlassen oder niedergeschlagen fühlst. Egal ob Tagebuch, Blogpost, Leserkommentar, Liebesbrief oder in dein Manuskript.
  • Musik hören
    Mache ich gerade während des Schreibens. In den letzten Jahren habe ich mich auf Filmsoundtracks festgelegt. Sie übermitteln mir Stimmungen und Emotionen zugleich. Hierbei kann ich abtauchen  in meine Gefühlswelt und weg von den kreisenden Gedanken und inneren Kritikern.
    Ein kleine Auswahl aus meiner Sammlung: Interstellar, Into the wild, Cast Away, The Beach.
  • Sport
    Eben war ich mit dem Rad 12 Km unterwegs, bin an den See gefahren und habe mich auf eine Bank gesetzt. Nach einem langen Tag am Laptop muss ich mich einfach bewegen. Oder wenn ich in betrübter Stimmung bin. Wie jetzt. Bewege dich. Ganz egal, ob joggen, wandern, Rad fahren, schwimmen oder einen Spaziergang machen. Am besten an der frischen Luft und in der Abgeschiedenheit der Natur. Das beruhigt ungemein und du kannst die Stille von außen in dein Inneres aufnehmen. Kleiner Hinweis am Rande: Man kann Sport auch dazu benutzen, um vor seinen unangenehmen Gefühlen im wahrsten Sinne des Wortes wegzurennen. Sie quasi weg zu trainieren. Das möchte ich dir nicht empfehlen. Beides: dich bewegen, dich aber auch unangenehmen Gefühlen oder gar Ängsten zu stellen.
  • Situation und Gefühl annehmen
    Das berührt den vorherigen Punkt. Ich könnte zum Beispiel versuchen, mir in meiner derzeitigen Situation durch Alkohol, exzessiven Sport, Dauerberieselung durch TV und Movies und anderen Ablenkungen, mir meine schlechten Gefühlen weg zu machen. Sagen wir, es zumindest zu versuchen. Vorübergehend kann das sogar wirken. Aber sie kommen wieder. Ganz sicher. Sie sind sozusagen nur im Keller, den du für einige Zeit fest verriegelt hast. Aber das Poltern wird mit der Zeit immer lauter werden. Deshalb: Hinschauen und Hinspüren. Aber möglichst ohne Bewertung und Kritik. Ich weiß, ist mitunter verdammt schwer. Fällt mir gerade auch schwer. Aber ich weiß auch, dass dies der einzige Weg ist, um nicht weiter in die Einsamkeitsspirale zu rutschen. Und du musst nicht gleich perfekt darin sein. Muss ich mir auch immer wieder sagen.
  • Austausch
    Im Grunde ist das hier schon eine Art Austausch. Virtueller Art. Der natürlich nie einen persönlichen  ersetzen kann. Die Qualität und Tiefe eines persönlichen Gesprächs mit einem vertrauten Menschen annehmen kann. Vollkommen klar. Aber trotzdem ein Anfang und auch ein kleines Hilfsmittel, in solchen Akutsituationen. Vorhin habe ich einer Bekannten eine Sms geschrieben, ob sie Morgen Zeit hat, sich mit mir zum Mittagessen zu treffen. So oder so, werde ich morgen in die Stadt gehen. Unter Menschen, in ein Cafe, in die Bibliothek – und mal sehen, welche Art von Austausch sich ergibt.
  • Ein ewiges Kommen und Gehen
    Vielleicht der wichtigste Punkt von allen. Der mich durch diese Phase hindurch trägt. Meine Lebenserfahrung hat mich etwas gelehrt. Nämlich folgendes: Nichts, ich wiederhole, nichts in unserem Leben ist von Dauer! Punkt. Dies ist vielleicht die einzige Wahrheit, die es über das Leben gibt. Aber wer weiß das schon – ich jedenfalls nicht. Ich kann es nur aus meiner Erfahrung her ableiten. Aus unendlich vielen leidvollen Momenten. Das soll jetzt nicht nach Selbstmitleid klingen, oder so. Es ist einfach eine Tatsache. In der Vergangenheit litt ich in den Momenten, in denen ich mich zwanghaft an etwas geklammert habe, es mit aller Gewalt festhalten wollte, am meisten. Gilt in gleicher Weise für Situationen oder Ereignisse, die ich mit aller Gewalt vermeiden wollte. Alles ist im stetigen Wandel. Ganz besonders meine Gefühle und Stimmungen. Und das gibt mir gerade ein gewisse “Sicherheit”, oder sagen wir Gelassenheit. Ich weiß, dass dieser niedergeschlagene und einsame Zustand nicht von Dauer ist. Wenn ich mich nicht komplett darin verliere, die aufsteigenden Gedanken und Bilder nicht weiter bewerte oder ablehne. Oder für wahr halte, mich damit komplett identifiziere und meine gesamte Existenz davon abhängig mache. Wir sind mehr als die Summe unserer Teile – habe ich mal irgendwo gelesen. Vielleicht scheint Ende der Woche schon wieder die Sonne – nicht nur Draussen!

 

Was ich mir wünsche

Zum Ende möchte ich noch aufzählen, was ich erreichen möchten. Was ich mir wünsche. Was für mich ein erfülltes Leben ausmacht. Meine Herzenswünsche. Meine Sehnsüchte. Meine Träume. Zumindest gerade oder die nächsten Monate. Auch das kann sich jederzeit ändern. Manches lebe ich schon – in anderes wachse ich noch hinein. Ich weiß nur, dass ich es gerade brennend niederschreiben möchte:

  • Diesen Blog weiter aufbauen und ihn irgendwann erfolgreich machen. Ja, ich möchte in absehbarer Zeit als Online-Marketer, Solopreneur oder einfach selbstständiger Unternehmer meine Brötchen verdienen. Dafür bin ich bereit einiges zu investieren (Zeit, Geld, Herzblut etc) und auch einiges zu riskieren.
  • Keine falschen Kompromisse mehr eingehen zu müssen. Damit meine ich insbesondere all die 08/15 – Jobs, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Dieses Internetprojekt ist meine Hauptpriorität. Meine Mission. Nach 36 Jahren des Suchens. Es wurde Zeit. Danach kommt gerade noch meine Partnerschaft und dann lange Zeit nichts. Dieser Vision und dieser Mission ordne ich alles andere unter. Wie sich das genau in den nächsten Monaten gestaltet, wird sich zeigen. Eventuell muss ich doch wieder kleine (finanzielle) Kompromisse eingehen. Egal wie oder was: das Ziel steht!
  • Eine erfüllte und gesunde Partnerschaft führen zu können. Auch danach habe ich mehr oder weniger 36 Jahre gesucht. In der beiderseitig ein großes Gefühl der Eigenverantwortung herrscht und jederzeit Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und Ängste offen kommuniziert werden können.
  • Einen Lebensstil, der mir Freiheit und Stabilität zugleich gewährt. Die Freiheit, jederzeit Orts- und zeitunabhängig arbeiten zu können. Nach meinem Rhythmus, in meinem Tempo und nach meiner Vorstellung. Die Freiheit, jederzeit reisen zu können, wenn mir danach ist. Einen Kurztrip machen zu können. Für ein paar Tage raus aus dem Bestehenden. Neue Eindrücke. Neue Umgebung. Neue Impulse. Den Kopf frei kriegen – ohne gleich in Existenzangst zu verfallen. Gleichzeitig jederzeit in ein “Nest” zurückkehren zu können. In meine ganz persönliche Wohlfühlhöhle. Zurück in den Kreis der Lieben und Vertrauten. Akkus aufladen, fallen lassen können, dass Vertraute und Gewohnte neu geniessen und schätzen zu können. Mag sich für manch einen vielleicht widersprüchlich anhören – ist es für mich aber nicht.
    Ich lebe nach dem Grundsatz: “Sowohl – als – auch.”

 

Nun habe ich all das niedergeschrieben und es geht mir gleich viel besser.

Es ist schön, dass ich meine Gedanken so frei mit dir teilen kann – und vielleicht kannst du das eine oder andere sogar für Dich mitnehmen? Es würde mich freuen!

Danke für deine Aufmerksamkeit. Danke für deine Zeit. Danke fürs Zuhören.

Dein
Oliver

 

P.S. Wenn dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du ihn bei Facebook likest oder mit deinen Freunden teilst.

Bild: unsplash.com

Veröffentlicht von

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Hi, ich bin Oliver. Autor, Redner und Coach. Aktuell befinde ich mich in der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Auf meiner Seite erfährst Du alles über einen erfolgreichen Umgang mit Narzissten in einer Beziehung. Ich versorge Dich mit den besten Tipps rund um die Themen Narzissmus und persönlicher Entwicklung.

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5 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wie wunderbar, jeder einzelne Punkt deiner Wünsche ( außer den ersten 😉 )
    kann ich teilen ………
    Du schreibst mir aus dem Herzen !
    Gruß Yvonne

  2. Finde das immer hilfreich was Du schreibst.
    Da fühl ich so mit.
    Was genau meinst du aber mit hinführen?
    Wie setze ich mich dann bewusst auseinander? (Grüble ja eh schon sooo viel)

    Vielen lieben Dank
    Annika

    • Hallo liebe Annika,

      danke für deinen Kommentar – und sorry, für meine sehr verspätete Antwort. War (und bin es immer noch) mit meinem Ebook arg beschäftigt.

      Freut mich sehr, dass ich dir mit meinen Texten schon öfters helfen konnte. Was genau meinst du denn in Bezug auf den Artikel mit hinführen? Wie du aus der Einsamkeit kommst?

      Liebe Grüße
      Oliver

  3. Ein sehr schön geschriebener Artikel! Am meisten hilft wirklich, sich bewusst zu machen, dass nichts von Dauer ist wie du schreibst. In einer Yogaklasse habe ich da letztens eine Geschichte von einem König und einem Ring gehört, in den der Satz “Auch das wird vorübergehen” eingraviert ist – kennst du die? Ansonsten hilft mir immer Yoga und ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen. Schlecht finde ich es, ständig nach Ablenkung (Weggehen, etc.) zu suchen – das habe ich in der Vergangenheit oft genug gemacht. Vor allem, wenn man dann von Menschen umgeben ist, die einem nicht so nahe stehen und man sich nicht so zeigen will, wie man ist (bzw. wie es einem geht).

    Liebe Grüße,

    Daniela

    • Liebe Daniela,

      danke für deinen schönen Kommentar.

      Ja, der Satz “Es wird vorübergehen” kenne ich sehr gut. Er hilft mir auch meist in schier auswegslosen Situationen, die sich zumindest zeitweise so anfühlen. Das mit den Ablenkungen kann ich so auch bestätigen. Bei mir ist es auch Weggehen gewesen, aber auch Sport (Joggen) oder sich im Internet verlieren. Das “schlechte” Gefühl bleibt aber – und zwar solange, bis es endlich in seiner Gänze gefühlt wurde. Durch diverse Ablenkungen ist dieses Fühlen und letztlich frei davon werden nur vertagt, und nicht aufgehoben. Gerade die letzten fünf Tage habe ich mich daran wieder erinnert, bzw. es genau so gemacht: Ein Gefühl zugelassen und es ganz gefühlt, ohne mich darin komplett zu verlieren. Und ohne Ablenkungen, mich dem “einfach” hingegeben. Und es stimmt: Es verwandelt sich!

      Liebe Grüße
      Oliver

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